Entgegen der weitverbreiteten Meinung muss ein Bandscheibenvorfall nicht in jedem Fall operiert werden. Tatsächlich lässt sich die Mehrzahl aller Bandscheibenvorfälle konservativ, also nicht-operativ behandeln. Neben Medikamenten zur gezielten Schmerzlinderung spielt dabei die Physiotherapie eine zentrale Rolle.
Wichtiger Hinweis:
Bei Lähmungserscheinungen sowie Blasen- und Mastdarmentleerungsstörungen ist eine Operation als erste Therapie-Maßnahme meist unumgänglich.
Hilfe bei Bandscheibenvorfall: Schmerzlinderung als erster Schritt
Im ersten Schritt steht bei einem Bandscheibenvorfall die Schmerzlinderung im Fokus. Die früher häufig empfohlene Bettruhe und Stufenlagerung zur Ruhigstellung des betroffenen Bereichs wird heute kaum noch ausgesprochen. Vielmehr raten Experten heute frühzeitig zur Fortführung der normalen Aktivität. Um diese Fortführung der körperlichen Aktivität überhaupt erst möglich zu machen, können im ersten Schritt ausgewählte schmerzstillende Medikamente eingesetzt werden. Ergänzend hat sich die Anwendung von Wärme bei Bandscheibenvorfall bewährt. In Frage kommen zum Beispiel:
Fangopackung
Moorpackung
Wärmflasche
Rotlicht
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Bandscheibenvorfall: Therapie zur Normalisierung der gestörten Muskelfunktion
Sobald der Schmerz weitestgehend gestillt ist, ist die aktive Mitarbeit des Patienten gefragt. Geeignet sind zum Beispiel:
Entspannungsübungen
Bewegungstherapie im warmen Wasser
Krankengymnastik (z. B. isometrische Spannungsübungen, gerätegestützte Krankengymnastik)
Ergänzend haben sich auch sogenannte passive Anwendungen in Form von speziellen Massagen bewährt.
Konservative Therapie bei Bandscheibenvorfall: Dauer
Die konservative Therapie bei einem Bandscheibenvorfall wird in der Regel über einen Zeitraum von 6-8 Wochen durchführt. Sollte sich danach keine Besserung zeigen, kann unter Umständen eine Bandscheiben-OP erforderlich sein.
Gut zu wissen:
Auch im Anschluss an eine Bandscheiben-OP ist eine physiotherapeutische Behandlung wichtig. Meist wird diese dann im Rahmen eines Reha-Aufenthaltes durchgeführt.
Die besten Tipps bei Bandscheibenvorfall
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Alarmsignale beachten
Lähmungserscheinungen, Urin- oder Stuhlinkontinenz sind wichtige Alarmsignale, die ärztlich abgeklärt werden müssen. Denn treten diese Symptome im Rahmen eines Bandscheibenvorfalls auf, ist in der Regel eine Operation erforderlich. Nur so können das vorgefallene bzw. ausgetretene Bandscheibengewebe entfernt und somit auch die Funktionsstörungen behoben werden. Gut zu wissen: Bandscheiben-OPs sind wesentlich seltener erforderlich, als viele denken.
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Schmerzen lindern
Damit sich die Betroffenen schnell wieder normal bewegen können, ist im ersten Schritt eine zuverlässige Schmerzlinderung gefragt. Das ist wichtig, damit die „Rücken-Geplagten“ keine unnatürliche Schonhaltung einnehmen. Denn diese kann Verspannungen auslösen und so bestehende Rückenprobleme verschlimmern bzw. neue hervorrufen. Zudem können zum Beispiel auch physiotherapeutische Übungen erst dann ausgeführt werden, wenn die Schmerzen unter Kontrolle sind.
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Sanfte Bewegung und Physiotherapie
Heute wird bei einem Bandscheibenvorfall in aller Regel keine Bettruhe mehr verordnet. Stattdessen raten Experten zum Beispiel oft zu einer Physiotherapie. Denn sanfte Bewegung hilft, die Wirbelsäule zu entlasten und wirkt neuen Rückenproblemen entgegen. Auch leichte sportliche Betätigung ist in der Regel sinnvoll und unterstützt den Heilungsprozess. Aber Vorsicht: Risikobehaftete Sportarten wie z. B. Fußball, Tennis & Co. sind nicht geeignet. Radfahren, Nordic Walking, Schwimmen und Aqua-Gymnastik können dagegen in der Regel empfohlen werden. Im Zweifel sollten Sie den Arzt um Rat fragen.
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Wärme
Warme Bäder, eine Moorpackung oder eine Wärmflasche – solche und ähnliche Anwendungen empfinden viele „Bandscheiben-Geplagte“ als wohltuend. Sie regen die Durchblutung an und können so den natürlichen Heilungsprozess unterstützen.
Wichtig:
Wärme kann bei muskulären Verspannungen und chronischen Beschwerden helfen. Bei akuten bzw. entzündlichen Prozessen sind Wärmeanwendungen kontraproduktiv.
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Massagen & Entspannungsverfahren
Eine professionelle Massage beim Physiotherapeuten kann zur Reduktion der Muskelspannung beitragen, die Durchblutung fördern und auf diese Weise helfen, die Schmerzen zu lindern. Auch Entspannung wirkt sich häufig positiv aus: Unter den Entspannungsverfahren wird die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson im Rahmen einer Schmerztherapie am häufigsten angewendet. Bei dieser Methode lernen die Patienten nicht nur, wie sie mental „locker lassen“ können – auch die Muskulatur wird dabei entspannt.
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